Das Tierfreigelände Unter dem dichten Kronendach der mitteleuropäischen Laub- und Nadelwälder wächst im spärlichen Sonnenlicht nur wenig energiehaltige Nahrung - zu wenig für eine zahlreiche Großtierwelt. Zudem lassen sich freilebende Tiere im Naturwald nur schwer beobachten. Deshalb wurde ein 200 ha großes “Tier-Freigelände” mit weitläufigen Landschaftsgehegen und Volieren angelegt. 45 heimische Tierarten, ihre Lebensweise und ökologische Bedeutung im Bergwald werden vorgestellt. Für den 7 km langen Rundweg sollte man sich 3-4 Std. Zeit lassen. In Eingangsbereich ist die ökologische Situation des Waldrandes dargestellt, die vor allem von Wärme liebenden Vogelarten genutzt wird. Die Bedeutung großer Pflanzenfresser für die Entwicklung der Wälder zu “Urzeiten” wird am Beispiel der Wisente erklärt. Vor etwa 150 Jahren im Bayerisch-Böhmischen Grenzgebirge ausgerottet, gibt es den Luchs als größte europäische Wildkatze heute wieder im Gebiet - dank der Wiederansiedlung und Zuwanderung aus Böhmen. Der Uhu gilt als “Kulturfolger”, da er vom reichen Beuteangebot auf Waldwiesen, Kahlschlägen und freien Landschaften profitiert. Große Raubtiere wie der Wolf bestimmen in natürlichen Waldlebensgemeinschaften - über das Wechselspiel zwischen Pflanzenfressern und Fleischfressern - die Vielfalt und das Wachstum des Bergwaldes. Die Wildschweine leisten durch kräftige Bearbeitung des Waldbodens wichtige Vorarbeit für die Waldverjüngung. Um ein Überleben der letzten süddeutschen Otter im Bayerischen Wald zu sichern, werden Maßnahmen zum Artenschutz vorgestellt. Die vier waldbewohnenden Käuze des Nationalparkgebietes weisen als “Höhlenbrüter”auf die hohe Bedeutung von Höhlen in faulen, dürren oder überalterten Bäumen hin. Der massige Braunbär ist im Gebiet vor 150 Jahren ausgerottet worden, jedoch als Allesfresser (Gras, Knospen, Beeren, Insekten und Aas) ein im Grunde genügsamer Waldbewohner. Wenn Naturkatastrophen Waldlichtungen aufreißen, wandern dort Mäuse, Insekten und Singvögel ein. Mäuse- und Wespenbussarde folgen diesem Beuteangebot. Nur Kletterkünstler wie Eichhörnchen oder Baummarder können - neben den Vögeln - Nahrung in den Baumkronen erreichen. Im natürlichen Kreislauf werden selbst Kadaver und Knochen durch Aasfresser wie den Kolkraben verwertet. Auerhühner sind sehr störungsempfindlich und stark bedroht. Die Beachtung des Wegegebotes in der Kerngebieten des Parks dient ihrem Schutz. (Quelle: Nationalparkverwaltungen Bayerischer Wald, 94481 Grafenau.
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