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Fläscher Berg

Von Fläsch hinauf zum Fläscher Berg und zur Regitzer Spitz
Rückweg über St. Luzisteig nach Fläsch.
06. Mai 2009
Tourenleiterin: Ulrike Buchner

Busanfahrt: RV – Bregenz – CH – Rheintalautobahn 13 – Ausfahrt Bad Ragaz - Fläsch
Busabholung: Fläsch

Jeder kennt diese Ecke zwischen Sargans und Landquart, direkt an der schweizerischen Rheintal-Autobahn 13 gelegen und die Orte Bad Ragaz, Maienfeld und Fläsch. Man fährt hundertmal vorbei, sieht die markante Felskette mit einigen schrägstehenden, auffälligen Starkstrommasten obenauf, aber nur sehr wenige waren jemals dort oben. Wir stiegen hinauf und erlebten eine höchst genussvolle und interessante Wanderung; als Frühjahrwanderung bereits ab April durchaus empfehlenswert. Es ist auch historisch eine interessante Gegend, denn in der Römerzeit, als die Rheintalebene noch unsicheres Sumpf- und Überschwemmungsgebiet war, führte hier über Maienfeld und St. Luzisteig die einzige Straße Richtung Bregenz und Bodensee.

Nun, wir starten am Parkplatz in Fläsch (530m) bei der Schule und Sporthalle. Am nordöstlichen Ortsende tauchen wir in den Wald ein, der Beschilderung “Regitzer Spitz” folgend, und wandern auf einem sehr gut begehbaren und ungefährlichen Weg in vielen Sepentinen, zügig, aber niemals steil, bergauf. Unterwegs gibt es 2 markante Aussichtspunkte die bereits jetzt einen schönen Tiefblick nach Fläsch und ins Rheintal hinab ermöglichen. Nach einer guten Stunde (in eher gemächlichem Gruppentempo) kommen wir aus dem Wald heraus und betreten in etwa 900m Höhe die offene Grasfläche des Vorderen Ochsenberg. Ein ziemlich hässlicher Militärbau erinnert uns daran, dass wir in der Schweiz sind. Solche sinnlose Bauten treffen wir heute noch öfter an, auch der Lärm eines talwärts gelegenen Schießplatzes begleitet uns.

Fläscherberg  fertig 440 pixel

Von der Alm aus geht es auf einem bequemen Fahrweg - wieder im Wald und in Serpentinen - hinauf zur Regitzer Spitz (1135m). Nach insgesamt 2 Std. Gehzeit haben wir die 630 Höhenmeter geschafft und erreichen die geräumige Aussichtsplattform, die mit einem stabilen Geländer gesichert ist.
Der Ausblick von hier oben ist wirklich beeindruckend: Im Osten die steilen Berge des Rätikon, nach Süden hin das gewaltige Calanda-Massiv und der Pizol. Dazwischen das Tamina- und Weisstannental; im Südosten das Skigebiet rund um Flums und im Westen der Gonzen und Alvier. Nur nach Norden hin ist die Sicht durch Bäume leider behindert.

Wir genießen die ausgiebige Mittagspause auf diesem herrlichen Platz und wandern dann auf gleichem Weg wieder abwärts zum Vord. Ochsenberg. Hier bewundern wir eine bauliche Meisterleistung  der Schweizer Landesverteidigung: Die zahlreichen Schießscharten am militärischen Schutzbau. Auf einem schmalen Waldweg geht es weiter, in fröhlichem Auf und Ab, um die  Nordseite des Schnielskopfs herum und nach einem kurzen Zwischenanstieg zum Bergsattel Matlusch dann schnell hinab nach St. Luzisteig.
St. Luzisteig ist historisch sicher ein bemerkenswerter Ort, wurde im 20. Jahrhundert aber vor allem durch das Militär geprägt (Kaserne, Schießplatz, Armeemuseum). Geblieben ist eine Gaststätte (Mittwoch Ruhetag)  und eine uralte Kirche, die wir besichtigen.

Auf einem sehr angenehmen Fußweg, an einem trockenen Gebirgsbach entlang, durch Mischwald und über freundliche Grasflächen wandern wir in etwa 40 Minuten die letzten 200m Höhenmeter abwärts und zurück nach Fläsch. Die Wiesen blühen gelb, die Frühlingssonne scheint, und alle sind zufrieden.
In Fläsch ist wohl eines noch bemerkenswert: Im Dach der alten Dorfkirche nisten und leben mehr als 1000 Fledermäuse, Gattung “Kleines Mausohr”. Man kann sie nicht direkt sehen, aber auf einem Bildschirm an der Kirchenmauer beobachten.

Wanderung:
Schwierigkeit T1
Aufstieg / Abstieg 760m
Gehzeit 4,5 Std. plus Pausen
Wanderkarten:
Kümmerly+Frey “Glarnerland, Walensee (1:60.000)
Landeskarte der Schweiz “Pizolgebiet” Nr. 2509 (1:25.000)

Weiter Internet-Infos:
Fläsch
siehe unter www.flaesch.ch und wen die “Mausohren” interessieren, der kann nachschauen unter www.flaesch.ch/fileadmin/Dokumente/Natur_Mausohrenkolonie.pdf
In der NZZ (Neue Züricher Zeitung) gibt es eine interessanten Artikel dazu, den man unter www.nzz.ch/2006/05/26/vm/articleE5B7C.html lesen kann.
St. Luzisteig siehe www.gasthof-luzisteig.ch (dort im Register “Geschichte” Infos zur Kirche)

 

© by Franz Peschka, Bodnegg, 2009

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Zur Wanderung der vergangenen und der folgenden Woche :
22.04.2009 - D / Bodensee, Marienschlucht ]            [   13.05.2009 - Randecker Maar

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