Die Bahnstrecke wurde im Jahre 1976 stillgelegt, auf der Trasse hat man jetzt einen Radwanderweg gebaut. Hier ist auch einer der Eingänge zur Schlucht. Der Weg, dem wir heute folgen, ist Teil des Schluchtensteiges, der quer durch den Südschwarzwald von Stühlingen bis nach Wehr führt.
Auf einem schmalen Pfad (Ww: Haslachtal, Schluchtensteig) steigen wir hinab zum Grund der Schlucht. Hier fließt die Haslach. Wir wandern nun weiter, am Bach entlang, vorbei am Rechenfelsen, und kommen zur Stelle, wo sich die Haslach und die vom Titisee her kommende Gutach zur Wutach vereinigen. Auf einem hohen Steg überqueren wir die Gutach und gehen weiter, mal am Bachufer, dann in fröhlichem Auf und Ab streckenweise auch mal am Hang entlang. Der Wanderweg ist abwechslungsreich und gut begehbar. Die Herbstfärbung des Mischwaldes ist auf dem Höhepunkt, allerdings könnten kräftigere Sonnenstrahlen alles noch besser zur Geltung bringen. Auf einem weiteren Steg überqueren wir den Rötenbach.
Unterhalb der Ruine Stallegg donnert die Wutach über eine Staustufe des Flusskraftwerks Stallegg, das älteste seiner Art in Baden, welches bis 1979 das Schloss und die Brauerei Fürstenberg mit Strom versorgte. Wenig später erreichen wir die Stallegger Brücke, eine sachkundig renovierte überdachte Holzbrücke, die sich hier über die Wutach spannt. Wir verlassen den Uferweg und wandern hangaufwärts. Wenig später erreichen wir das Räuberschlössle, ein kleines, fast kreisrundes Felsplateau, welches 80m über dem hier sehr engen Schluchtengrund liegt. Im 14. Jahrhundert thronte hier die Burg Neu-Blumegg, später soll es, wie man liest, ein Rückzugspunkt für “allerlei Gesindel” gewesen sein.
Für wenige Kilometer verlassen wir die Wutachschlucht und wandern hinauf zum nördlichen Talrand auf die Baar, die offene Hochfläche in der Nähe von Göschweiler. Durchatmen und Mittagspause, im Gras sitzend. Endlich kann das Auge wieder einmal in die Ferne schweifen. Es ist ein notwendiger “Schlenker”, da vom Räuberschlössle bis zur Schattenmühle die Schlucht unzugänglich ist. Auf einem guten Weg, schon dick mit Laub bedeckt, gehen wir dann langsam durch schönen Mischwald wieder talwärts. Es folgt ein kurzer, steiler Abstieg hinab zur Schattenmühle.
Da wir noch genügend Zeit haben, entschließen wir uns zu einem Abstecher in die nahe Lotenbach-Klamm. Es sind nur wenige Meter bis zum Klammeingang, und einige Schritte später rauscht schon der erste Wasserfall durch die engen Felsen. Brücken, Treppen und Stiegen führen zügig höher und höher. Fast nach jeder Biegung folgt ein weiterer Wasserfall (Allerdings ist der Wasserstand heute leider nicht so beeindruckend hoch.). Am oberen Ende kommen wir zum Parkplatz an der B315 (Bonndorf - Lenzkirch). Wir gehen ein Stück auf gleichem Weg zurück, gehen dann aber rechts von der Klamm weg auf den “Müllerweg” und wandern durch Laubwald, auf schönem und angenehmen Weg, zurück zur Schattenmühle.
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