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In den Balinger Bergen

Schwäbische Alb
Wir wandern in den Balinger Bergen
21. Oktober 2009 /  Tourenleiter: Karl Ott

Busanfahrt: RV - Pfullendorf - Sigmaringen - Winterlingen - Albstadt-Ebingen - Meßstetten - Hossingen - Tieringen
Busabholung: Hausen a. Tann

Oberhalb von Tieringen (806m), an einer Haarnadelkurve und bevor die Straße steil hinabzieht zum Ort, gibt es einen kleinen Parkplatz, an dem unsere heutige Wanderung beginnt.
Wir bewegen uns am nördlichen Albtrauf entlang, eine geologisch interessante Bergformation mit zwei Gesichtern: Nach Norden hin der Steilabfall (der Trauf) mit hellen Kalkfelsen (von Norden aus gesehen fast wie ein Gebirge erscheinend), nach Süden jedoch ein flach abfallendes Gelände mit den für die Alb typischen Magerwiesen und Wacholderheiden. Der Trauf ist hier durchschnittlich 400m hoch, und die Traufkante liegt bei etwa 1000m über Normalnull.

Balingen 2

Schon diese Zahlen versprechen eine interessante Wanderung mit tollen Aussichten, und so ist es dann auch geworden, zumal das Herbstwetter einigermaßen mitspielt.

Vom erwähnten Parkplatz aus wandern wir über Gras- und Ackerland nach Norden, in Richtung Welschhalden (942m). Weiter am Waldrand bzw.am Albtrauf entlang zum Hörnle (966m), einer wuchtigen Felsformation mit Aussichtspunkt, wo es eben die besagten 400m hinabgeht. Wir bleiben natürlich oben, wenden uns nach Westen und wandern sehr schön und genussvoll Richtung Lochenstein, vorbei an mehreren Aussichtspunkten. Kurz vor dem Lochenstein queren wir die Landstraße, welche von Tieringen nach Weilstetten und Balingen führt. Es folgt ein kurzer Aufstieg und wir sind oben am Lochenstein (963m). Es handelt sich um eine kleine, felsige, weitgehend baumfreie Hochfläche mit sehr schöner Aussicht nach Balingen und den Ortschaften Roßwangen und Weilstetten. Hier steht sogar ein mächtiges Gipfelkreuz.

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Chor, AV21.09 014

A m  L o c h e n s t e i n
Blick nach Norden : Weilstetten und Balingen                                             Blick nach Osten zum Hörnle

Balinger Berge 21.10.09 002
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Wir setzen unsere Wanderung fort: Es geht durch herbstlich gefärbte Wälder, vorbei an kleinen Wacholderheiden die von Schafherden beweidet werden, und wir kommen bald zum ”Gespaltener Fels” und “Hoher Fels”. Beide liegen ziemlich genau auf  Höhe 1000m und sind Teil des Schafberg.
Dann führt der Weg leider wieder einmal ein ordentliches Stück hinab, wir durchqueren ein wasserreiches, bewaldetes Tal und steigen danach am Gegenhang sofort steil wieder hinauf. Schon bald hören wir kräftige Motorgeräusche, d.h. wir sind oben auf dem Plettenberg (1002m) angelangt:

Der Plettenberg ist ein markanter Berg an der Nord-Westseite der Schwäischen Alb. Er ist als der am weitesten herausragende Berg derselben bekannt und aufgrund des auf ihm erbauten 158 Meter hohen Fernmeldeturms aus weiter Ferne gut zu erkennen. Der Plettenberg gehört neben dem Lochenstein und dem Schafberg (1000 m) zu den so genannten Balinger Bergen, von denen er der höchste ist. Seit 1908 wird auf dem Plettenberg Kalkstein zur Zementproduktion gewonnen und mit einer Materialseilbahn zum Portland-Zementwerk nach Dotternhausen transportiert. Der Kalkstein (Weißer Jura) wird hier oben aus dem Berg gesprengt, zerkleinert und mit einer 2,3 Kilometer langen Materialseilbahn nach Dotternhausen transportiert. Täglich werden 3000 Tonnen Kalkstein abgebaut.

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Chor, AV21.09 022
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Am Gespaltenen Felsen

Der Fernmeldeturm am Plettenberg

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Der Steinbruch
Blick nach Dotternhausen                                                           Aussichtspunkt am Albtrauf

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Im Schatten des Fernmeldeturmes verbringen wir unsere sonnige Mittagspause. Vor uns liegt das riesige Steinbruchgelände. Wir umgehen es entgegen dem Uhrzeigersinn, gehen unter der Materialseilbahn hindurch, und befinden uns sofort wieder am senkrecht abfallenden Albtrauf. Er ist beeindruckend tief. Unter uns liegt der Ort Dotternhausen. Im weiteren Verlauf gelangen wir, immer auf dem schmalen Weg am Trauf entlang, zur Südseite des Plettenberges.

Auf diesem Höhenweg zu wandern ist außerordentlich schön: Zur Rechten der tiefe Absturz (tödlich, wenn man runter fällt, aber der Weg ist breit und es besteht kein Risiko), zur Linken schöne Mischwälder mit alten Bäumen. Der Lärm des Steinbruches liegt hinter uns, wir wanderg genussvoll und kommen bald zum Burgstall. Ab hier führt ein Felsenweg sehr steil nach unten, allerdings ist er optimal gesichert mit vielen Trittstufen und einem stabilen Geländer.

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Bild unten rechts: Der Schafberg
 Bild unten links: Der Plettenberg

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Fotos: Adi Schulz, Hermann Walser, Horst Ajas, Franz Peschka

Alle gelangen gut in´s Tal und nach dem Waldrand kommen wir in´s Gebiet des Golfplatzes Hausen a.Tann (wo heute keiner “einlocht”). Es sind noch etwa 2 km bis zum Ort selber, wo unser Bus wartet.
Hier gehts weiter zu “Zopfbrot & Co.”
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Daten und Informationen:
Gehzeit:
ca. 5 Std.
Höhenmeter: Aufstieg 600m / Abstieg 740m
Bewertung: T1; einfache Wanderung auf guten Wegen in sehr schöner Natur. Mehrere kurze, aber steile Zwischen-Aufstiege und -Abstiege.
Vorsicht bei Nässe oder Nebel: Absturzgefahr !
Wanderkarte:
Kompass-Wanderkarte Nr. 781, Naturpark Obere Donau, 1:50.000

Zur Wanderung der vergangenen Woche
[   14.10.2009 / A - Bödele   ]

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© by Franz Peschka, Bodnegg; 2009

 

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