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Caldera de Taburiente

13. 03. 2008
Von Los Brecitos durch die Caldera de Taburiente und den Barranco de las Angustias

Start: Mirador de los Brecitos (1030m)
Ziel:   Furt / Parkplatz am Barranco Angustias (250m)
Weg: PR LP 13

Caldera de Taburiente: Der riesige Erosionskrater, 1500m tief, wasserreich und zerklüftet, ist das Herzstück der Insel und für Wanderer ein abolutes “Muß”. Von allen Bergseiten fließen hier die Bäche zusammmen und münden über den Barranco Angustias in den Atlantik (bzw. das bisschen Wasser welches bis dort noch übrig bleibt), denn mit mehr als 100 Quellen ist die Caldera die Grundlage für die Wasserversorgung der Insel-Westseite mit den großen Bananenplantagen.

Barranco de las Angustias: (Deutsch: Die Schlucht der Todesängste).
Angst muß man nicht gerade haben, aber bei plötzlichem Regen kann es hier lebensgefährlich werden. Die Wanderung durch diese tiefe Schlucht, überwiegend im Bachbett verlaufend, ist abenteuerlich und anstrengend, aber wohl das Highlight einer jeden Insel-Wanderwoche.

Roque de Idafe: Die Felsnadel, 200m hoch, war das Heiligtum der Ureinwohner. Sie waren in ständiger Sorge daß er umfallen könnte und wollten das durch zahlreiche Opfergaben verhindern.

Die Wanderung: Ein Bus, allradgetrieben und mit kurzem Radstand gebaut, bringt uns hinauf zum Aussichtsplatz Mirador de los Brecitos auf 1030m. Der Fahrer bewältigt die kurvige, steile und serpentinenreiche Auffahrt in rekordverdächtiger Zeit, und läßt bei uns den Adrenalinspiegel ansteigen.

Die erste Etappe führt vom Mirador aus 350m bergab zum Zelt- und Rastplatz Playa de Taburiente. Das dauert eine gute Stunde, der Weg ist sehr schön und gut angelegt und leicht begehbar; die Beschilderung lautet “Zona de acampada”. Wir wandern vorbei an vielen Quellen, einige kleine Barrancos werden gequert und wir bewegen uns ständig in einem schönen, lichten Kiefernwald. Riesenhafte Kiefern, mit dicken Stämmen und skurrilen Wuchs säumen den Weg, die Stämme schwarz gefärbt von den Waldbränden. Ab und zu öffnet sich ein Aussichtspunkt und gibt den Blick frei hinab in die Schlucht und auf die gegenüberliegenden Berge (Pico Bejenado und La Cumbrecita). Unten angekommen überqueren wir den Bach Rio Taburiente und erreichen Playa de Taburiente. Das ist ein geräumiger, grüner Rastplatz, mit Bänken und Tischen sowie einer Wasserstelle; hier darf man auch zelten. Etwas oberhalb davon befindet sich das Informationszentrum “Centro de Servicio de Taburiente” mit vielfältigen Infos zur Geologie, Flora und Fauna der Caldera, sowie einer Toilette. Da im weiteren Wegeverlauf gearbeitet wird, legen wir eine zusätzlich Zwangspause von 1 Stunde ein.

Die zweite Etappe führt hinab in ein Seitental zum Rio Almendro Amargo. Wir folgen der Beschilderung”Salida Baranco de las Angustia”. Es wird ein langer, manchmal unbequemer Abstieg, doch bald taucht vor uns, sehr fotogen, die Felsnadel Roque de Idafe auf. Der Weg ist nun schmal geworden, häufig geröllig und verlangt Vorsicht. Beim Wegweiser “Salida por atajo” (kurzer Weg) gehen wir natürlich den kurzen Weg, und dies ist die einzige Stelle wo man schwindelfrei sein sollte, denn er führt (ein kurzes Stück) ausgesetzt am steilen Felsabsturz entlang. Man kann diese Stelle umgehen, wenn man dem Schild “Salida normal” folgt. Wir kommen zur Cascada Colores, wo eisenhaltiges Wasser die Felsen rotbraun gefärbt hat. Die Schlucht ist nun sehr schmal und vor Steinschlaggefahr wird gewarnt.
Wir kommen vorbei an einem Holzkreuz, wo im Jahre 2001 die 32 Jahre alte Martina Schenck bei Hochwasser ertrunken ist.
Wenig später erreichen wir Dos Aguas, der Zusammenfluß von Rio Taburiente und Rio Almendro Amargo, der Beginn des
Barranco de las Angustias.

Hier beginnt die dritte Etappe der heutigen Wanderung. Es geht einfach “schluchtabwärts”, es gibt keinen markierten Weg mehr, denn der Wegverlauf ändert sich nach jedem Regenguß. Ab jetzt heißt es, den mehr oder weniger schmalen Fluß springend oder watend irgendwie zu überqueren, und zwar ständig. Jeder muß sich seinen Weg selbst suchen, aber kann ihn auch nicht verfehlen, denn die Richtung ist immer flußabwärts. Mal kann man ein kurzes Stück neben dem Fluß gehen, mal muß man über Felsen klettern, dann wieder springen; jeder Schritt muß überlegt und bedacht werden.
Nur an wenigen Stellen, wo die Schlucht besonders eng wird, gibt es eine markierte Umgehung aus dem Bachbett heraus auf eine Anhöhe, aber dann wieder hinein.So geht es nun etwa 3 Stunden lang weiter. Die Berge links und rechts werden niedriger, man hofft, bald an der Furt zu sein, aber hinter einer Biegung sieht man schon wieder die nächste. Es ist ein langer Weg, und langsam machen sich doch Ermüdungserscheinungen bemerkbar.Aber irgendwann haben wir es alle geschafft, am Parkplatz neben der Furt sehen wie unseren allrad-getriebenen Bus stehen.
Leider haben die palmitischen Busfahrer kein ”Cerveza” dabei, das hätte doch jetzt herrlich geschmeckt.

Anforderung: T1 - T2
Sehr gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich. An einer kurzen Stelle muß man schwindelfrei sein.
Gehzeit: 7 h
Auf- / Abstieg: 230m / 1050m
Einkehrmöglichkeit: Keine; Trinkwasser gibt es in Playa de Taburiente.
Achtung: Vor Antritt der Tour Erkundigungen bei der Parkverwaltung einholen.

8 (0) Start am Mirador de los Brecitos

Start am Mirador de los Brecitos

8 (7)
8 (9) 8 (10) Riesige Pinien säumen den Weg

Schöne und kräftige Kiefern säumen unseren Weg

8 (16)

Rast in Playa de Taburiente

Ein Blick zum Rand der Caldera

8 (17) Blick hinauf zu den Gipfeln der Caldera
8 (18)

Kleine Verschnaufpause beim Abstieg

Roque de Idafe und Pico Bejenado

Der Roque de Idafe

8 (22)
8 (25) Roque de Idafe
8 (27) Martina Schenck 1969-2001
8 (28)  Im Bco. de las Angustias

Zum Gedenken an Martina Schenck

Abstieg

durch den

Barranco de la Angustias

8 (31)
8 (32)
8 (34)
244 Barranco

Endlich geschafft !
Unser Ziel ist erreicht

Fotos: Franz Peschka, Franz Pferdt

8 (37) Endlcih am Ziel

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