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31. März 2010

Auf den Spuren des Schwarzen Veri
Von Fuchsenloch nach Weißenbronnen und zurück
Wanderführer: Peter Liebert
Distanz: 12km / Höhendifferenz 150m / Gehzeit 3,5 Std.

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Das ist nicht unsere Wandergruppe,
sondern die “Räuberbande des Schwarzen Veri”
(Ein Bild des Malers Joh. Pflug / 1819)

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Weißenbronnen, versteckt gelegen im Altdorfer Wald, soll im 19. Jahrhundert zeitweise auch der Bande des Schwarzen Veri als Räubernest gedient haben. So erzählte es heute unser Wanderführer Peter Liebert.
Jetzt leben dort friedliche Menschen und an die Schwarze Veri erinnern nur noch einige Narrenzünfte in Oberschwaben. Aus heutiger Sicht muß man feststellen, daß diese Räuber einfach “arme Schweine” waren, die aus purer Not geraubt und gestohlen haben. Es ist trotzdem interessant, im Internet diesen Spuren zu folgen und ich habe einige sehr interessante Internet-Auftritte gefunden (siehe weiter unten).
Wir starten zu unserer heutigen Wanderung in Fuchsenloch (1,5km östlich von Erbisreute gelegen). Auf bequemen Wegen und Forststraßen wandern wir ostwärts durch den Wald, den Erbisreuter Forst. Der letzte Schnee ist mittlerweile weggeschmolzen, die Vegetation noch recht spärlich, aber der Seidelbast blüht bereits. Nach etwa 1 1/2 Std. erreichen wir eine Waldlichtung mit den Häuser von Weißenbronnen.
Es gab hier bis vor einigen Jahren noch eine sehr beliebte und gut florierende Ausflugs-Gaststätte. Eine Zeit lang war hier auch ein Ferienlager für Ravensburger Schulkinder.
Sehenswerte sind die Kalksinter-Terassen mit den kleinen Wasserfällen und das kleine Naturschutzgebiet neben den Gebäuden.

Zum Rückweg holen wir etwas weiter aus, wandern am Bachlauf der Wolfegger Ach entlang und kommen dann in einem großen Bogen nach Fuchsenloch zurück. Dort kehren wir ein. Die sehr alte Gaststätte nennt sich nun Fuchsenlohe und ist nach längerer Pause wieder regelmäßig geöffnet (Inhaberin: Frau Steffi Lippmann; Tel. 07529/911040; Email info @fuchsenlohe.deWebseite siehe unter www.fuchsenlohe.com ).

Eine angenehme Halbtageswanderung auf besten Wegen, sehr gut ausgeschildert. Eine gute Karte (z.B. Blatt 35 “Weingarten-Bad Saulgau” 1:35000 vom Schwäbischen Albverein) ist empfehlenswert, da es eine Unzahl von Varianten, Verlängerungen oder auch Abkürzuingen gibt.

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Der Schwarze Veri
hieß mit bürgerlichem Namen Xaver Hohenleiter, war geboren etwa 1789, und wurde wegen seines dichten Bartes und seiner in langen Flechten herabhängenden pechschwarzen Haare der Schwarze Veri genannt. Zu seiner Bande zählten weitere 9 Männer und sieben Frauen. Sie trieben Ihr Unwesen in den großen Wäldern und Mooren um Sigmaringen, Pfullendorf und eben auch hier. Auf Ihr Konto gingen viele Einbrüche in entlegenen Bauernhöfen, ermordet haben sie dabei jedoch niemanden.
Am 19. April 1819 wurde er und seine Bande von Gendarmen und Forstpersonal gefangen genommen. Danach saß er im Siechenturm in Biberach ein und fand dort ein tragisches Ende: Am 20. Juli 1819 wurde er von einem Blitz getötet, noch bevor ihm der Prozess gemacht werden konnte. Während seiner Haft wurden er und seine Komplizen vom Biberacher Maler Johann Baptist Pflug befragt und dieser Mann fertigte zahlreiche Bilder und Portraitzeichnungen der Räuber an.
Zu weiteren Infos:
Nachstehende Internetseite befasst sich mit den Räuberbanden Oberschwabens im 19. Jhdt,: http://mkendel.de
Einen kurzen Film (Fernsehfilm von Inge Landwehr, Dauer 25 Minuten) kann man sich  kostenlos herunterladen unter
www.archive.org/details/DerSchwarzeVeriUndSeineRaeuberbande

Ich wünsche viel Spaß beim stöbern in der Vergangenheit Oberschwabens.

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