Wanderung der A-Gruppe Startpunkt ist die Staumauer am Lünersee (1976m); an ihrem östlichen Ende biegen wir links ab und folgen der Wegweisung “Saulajoch 1 Std.”; Markierung blau-weiß; - Zusätzlicher Hinweis: “Alpiner Steig ! Nur für Geübte”. Zunächst geht es aber in Serpentinen gut 60 Höhenmeter bergab, dann aber wendet sich der Weg langsam aufwärts. Es folgt ein abwechslungsreicher Aufstieg auf einem luftigen, schmalen Steig, der an der felsigen und sehr steilen Westwand des Bergs Schafgafall entlangführt. Über längere Stücke hinweg ist er mit Drahtseilen gesichert, aber für trittsichere und schwindelfreie Wanderer gut begehbar. Es gibt aber mehrere kurze Passagen die Vorsicht erfordern, auch die Hände muss man ab und zu an den Fels legen. Weiter oben kommen wir in den Latschenbereich und zu mehreren Steilstücken. Nasses Wurzelwerk erfordert umsichtiges Gehen. Aufgrund der aktuellen Wetterlage sind die Seilsicherungen nass und bieten nicht immer den gewünschten sicheren Halt. Man muss leider auch erwähnen, daß die Art und Weise, in der die Seilsicherungen angebracht sind, nicht immer wirklich hilfreich ist, sondern manchmal gewisse akrobatische Fähigkeiten erfordert. Warum das so mangelhaft gemacht wird, werde ich nie verstehen; keine Sicherung ist doch besser als eine schlechte. Apropos Wetter: Wir hatten heute großes Pech; schon bei der Einfahrt ins Brandner Tal konnten wir sehen, dass der Talschluss vollständig wolkenverhangen ist. Am Lünersee herrschte dicker Nebel, aber die Hoffnung auf Wetterbesserung veranlasste uns, die Wanderung trotzdem anzutreten. Um es gleich zu sagen: Wir sehen den ganzen Tag keinen Berg, keinen Gipfel, und auch den See nur sehr schemenhaft und grau. Nahegelegene Almen erkennen wir am Glockengeläute, nicht etwa an den Kühen. Nach einer Gehzeit von 1h20min. erreichen wir das Saulajoch (2065m; Wegweisung “Saulakopf 1,5 Std” ). Unser Vorhaben, den Saulakof (2517m) zu besteigen, legen wir wetterbedingt ad acta und beschließen 300 Höhenmeter abzusteigen, um an der Heinrich-Hueter-Hütte (1766m) einzukehren. Von Zimba und der Brandner Mittagsspitze ist absolut nichts zu sehen. Der Rückweg (Wegweisung: Lünerkrinne 11/2 Std ; Markierung rotweiß) führt durch eine geologisch hochinteressante Landschaft, die wir aber auch nur hinter Nebelschleiern erahnen können. Zunächst geht es sehr steil hinauf zum Gipsköpfle (1975m), danach durch Felsen und Latschen (Kennzeichnung: “Achtung! Alpiner Steig”; Markierung blauweiß) nochmals gut 200 Höhenmeter aufwärts zur Lünerkrinne (2155m). Dies ist ein seltsam geformter felsiger Gipfel, gekrönt von einer Felsnadel, verunziert durch hässliche Strommasten und von eigenartiger Gesteinsstruktur. Wie durch eine schmale Gasse geht man nicht über den Gipfel hinweg, sondern mitten durch. Von hier aus sind es noch etwa 1/2 Std. über eine schmierige, nasse Almwiese hinab zur Staumauer am See.
Daten: Auf- und Abstieg jeweils 690m (ohne Gipfel Saulakopf) Gehzeit (o.P.) 4 3/4 Stunden Bewertung: T3 - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Karten: Kompass Nr. 32 / Bludenz, Schruns, Klostertal / 1:50.000 Information: Heinrich-Hueter-Hütte unter www.hueterhuette.at Lünersee und Bahn siehe www.luenerseebahn.at
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