Wir folgen der Markierung “Ranne”. Ein schöner, gepflegter Wanderweg führt an der “Kleinen Ohe“ entlang, versehen mit Infotafeln zum Thema “Bergbach”. Wir kommen zur Martinsklause (974m), ein kleiner Stausee, der im 19. Jhdt. zum Flößen (“Triften”) des geschlagenen Holzes angelegt wurde. Ab hier geht es dann ordentlich zur Sache: Ein schmaler, wurzelbewachsener und felsiger Steig führt steil nach oben zum “Teufelsloch” (1100m), einem Felsblock-Meer mit unterirdischem Bachlauf. Einen Steilhang querend wandern wir noch ein kurzes Stück bergauf und erreichen dann den ersten Aussichtspunkt. Wir befinden uns in einem Sumpfgebiet, das auf einem Holzsteg gut zugänglich ist. Auch dieser Steg ist, wie so vieles hier, handwerklich ganz hervorragend gemacht. Am Ende des Holzsteges, nahe der Schutzhütte Böhmweg (1176m), wartet eine Überraschung auf uns Wanderer: Staunend stehen wir vor einem Kahn aus grünem Glas, der “Glasarche”. Etwa an diesem Punkt verlässt man dann auch den “grünen Wald” und wir wandern auf einem guten Weg durch das bekannte Szenario aus toten Bäumen, gewaltigen Wurzelstöcken und dazwischen gelbem Gras, Gebüsch und niedrigem Jungwald. Der Weg, er verläuft schnurgerade leicht bergauf, ist der “Sommerweg” zum Lusen. Dann taucht, nicht allzuweit vor uns, ein mächtiger Steinhaufen auf, es ist der ersehnte Gipfel. Der schnurgerade Weg führt ebenso schnurgerade steil dort hinauf! Freudig sehen wir der “Himmelsleiter” entgegen. Der Aufstieg über (so liest man) 500 Felsstufen ist zwar sehr anstrengend, aber es winkt das Gipfelkreuz und wir sind trotzdem relativ schnell oben. Das Gipfelkreuz mit einer Christusfigur gefällt mir sehr gut. Hier oben genießen wir unser wohlverdientes “Mittagsmahl” und strecken die müden Beine in die Sonne.
Nur wenige Meter tiefer liegt das Lusenschutzhaus (Höhe 1343m) und natürlich kehren wir dort ein. Leider ziehen am Himmel dunkle Wolken auf und wir befürchten Regen. So machen wir uns denn früher als geplant auf den Weg hinab ins Tal. Der Abstieg ist einfach, teilweise auf einem Fahrweg. Wir befinden uns auf dem Winterweg, der, wie der Name schon sagt, auch im Winter begehbar ist und Zugang zum Lusenschutzhaus ermöglicht (Abfahrt mit Rodel!). Er verläuft im oberen Bereich durch das übliche “Totholz”, weiter unten jedoch durch hohen Mischwald und ist markiert mit dem Luchs-Zeichen. Tatsächlich fallen später einige Regentropfen, es donnert auch, aber das Gewitter ist wohl etwas von uns entfernt. Es besteht kein Grund zur Sorge. In einer Höhe von 1111m kommen wir zum Parkplatz mit Schutzhütte und WC und erwarten hier den nächsten Igelbus für die Heimfahrt.
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