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Kleine Reibn

K l e i n e  R e i b ´ n
Jenner (Bergstation) - Stahlhaus - Schneibstein - Seeleinsee - Stiergraben - Priesbergalm - Branntweinbrennhütte - Königsbachalm - Königssee.
Dienstag, 28. August 2007

Als Reib´n bezeichnet der Berchtesgadener einen Rundweg. Die “Kleine Reib´n” (es gibt auch eine “Große”) ist im Winter sehr beliebt als Ski-Hochtour, aber auch im Somme eine sehr interessante und anspruchsvolle Bergwanderung. Die schnellen Wetteränderungen in dieser Gegend müssen genau beobachtet werden; wir hatten Glück, aber trotzdem wohl einen Eindruck von dem was möglich wäre, erhalten.

karte 404

Obwohl heute Morgen Wolken und Nebelschleier im Talgrund und an den Bergen hängen, beschließen wir die geplanten Wanderung anzutreten.
Mit der ersten Fahrt der Jennerbahn (um 9 Uhr) fahren wir hinauf zur Bergstation (1802m) und freuen uns schon jetzt über jeden kleinen blauen Fleck am Himmel, denn die Wolken reißen immer wieder auf. Auf den kurzen Anstieg zur Aussichtsplattform und zum Gipfel des Jenner (1874m) verzichten wir wegen fehlender Tiefsicht zum Königssee. Von der Station aus gehen wir (auf Weg 499) in östlicher Richtung hinab zum Jennersattel (1689m) und dann auf gutem Weg (Nr. 498) mit einigem Auf und Ab hinüber zum Stahlhaus (1734m), malerisch gelegen am Torrener Joch.
Unsere Wandergruppe trennt sich hier:
Einige steigen hoch zum Hohen Brett (siehe separate Beschreibung), die anderen nehmen den Schneibstein in Angriff.

Vom Stahlhaus aus wandern wir in südlicher Richtung hinauf auf eine kleine Kuppe zum Bergfuß, von hier aus weiter durch den Latschenhang auf den westlichen Bergrücken. Dieser zieht sich dann eher gemächlich hinauf bis zum breiten, fußballfeldgroßen Gipfel des Schneibstein (2275m). Der Weg ist heute leicht zu begehen, da die Steine trocken sind. Bei Nässe oder Vereisung kann es kritisch werden.
Hier machen wir eine gemütliche Mittagsrast. Die Sonne scheint, und wir haben einen schönen Blick nach Norden zum Göll-Massiv mit dem vorgelagerten Hohen Brett. Dort befinden sich derzeit einige Wanderfreunde aus unserer Gruppe..
Vom Watzmann und dem Steinernen Meer sehen wir wegen der dichten Wolken leider nichts.
Für den Weiterweg halten wir uns südlich (Beschilderung “Windscharte”). Das leichte Gelände fällt etwas ab. man passiert die Windscharte (2164m) und die Westflanke des Windschartenkopfes und geht durch ein langes, karstiges Hochtal hinab zum Seeleinsee (1850m). Die Felsformationen erinnern an das Gottesackerplateau. Der Weg ist auch hier leicht, allerdings sind einige große Felsbrocken zu überwinden, und im karstigen Gestein, bevor man zum See kommt, ist eine umsichtige Gehweise angeraten.
Am Seeleinsee, er wirkt heute leider nicht sehr einladend, eher düster und dunkel, haben wir die südlichste Stelle der Kleinen Reib´n erreicht. An seiner westlichen Seite quert der Weg einen Felssturz, führt danach ein Stück weit steil bergab, man erreicht das Waldgelände, durchquert es und kommt kurz vor der Priesbergalm (1460m) ins offenen Almgelände.
Leider erfahren wir hier von der Wirtin, daß wir keine Chance habe, die letzte Jennerbahn (Mittelstation) zu erreichen. So kehren wir eben nochmals ein, stärken uns und nehmen dann den langen Abstieg nach Königssee in Angriff.
Bald danach erreichen wir die Branntweinhütte (1240m). Im Berchtesgader Land gibt es noch 4 dieser Hütten, in denen aus den Enzianwurzeln der bekannte Grassl-Enzian gebrannt wird. Für 1,- € pro “Stamperl” kann man ihn, gekühlt im Brunnentrog,  probieren, es werden 3 verschiedene Sorten angeboten.
Auf steilem Fahrweg wandern wir abwärts zur Königsbachalm (1200m), ab dort auf einem sehr schönen und gepflegten Wanderweg, lang und weit, hinab nach Königssee / Talstation Jennerbahn. Auf diesem Weg haben wir immer wieder schöne Tiefblicke zum Königssee hinab.

Gehzeiten:
Jenner/Bergstation -  C.v. Stahlhaus    30 Minuten /  ca. 100m Höhendifferenz
Stahlhaus  - Schneibstein                       2 Std.  /  540m Aufstieg
Schneibstein - Königssee                      5 Std.   / 1700m Abstieg

Das war doch eine sehr stramme Seniorentour !!!
Laut Höhenmesser insgesamt 780m Aufstieg und 1920m Abstieg.

Schwierigkeit:
Unschwierige, aber lange Tour, die entsprechende Kondition voraussetzt.
Der Weg ist gut gekennzeichnet und bis zum Stahlhaus leicht begehbar.
Ab Stahlhaus T2; Trittsicherheit und gutes Orientierungsvermögen erforderlich.
Die Markierung im Aufstieg zum Schneibstein ist sehr gut und dicht angebracht, im weiteren Verlauf über die Windscharte aber nur noch sehr sporadisch vorhanden. Im Karstgebiet muß man die einzelnen Rotpunkte schon suchen, bei Nebel möchte ich dort nicht durch müssen.

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