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Heldenfinger Kliff und Hungerbrunnen

Rundwanderung auf der Schwäbischen Alb :
Zum Heldenfinger Kliff, zum Hungerbrunnen und durch das Hungerbrunnental

09. Mai 2012
Tourenleiter: Franz Peschka
Busanfahrt: Ravensburg - Autobahn A96 und A7 - Ausf. Niederstotzingen - Heldenfingen - Gerstetten
Rückfahrt ab der gleichen Stelle

Unser Reisebus parkt auf einem Parkplatz neben der Landstraße L1164,  gelegen auf der Anhöhe(648m) zwischen Heldenfingen und Gerstetten. Hier ist Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Rundwanderung.
Entgegen der Wetterprognose herrscht eine angenehme Temperatur, es ist trocken und die Sonne kommt durch. So können wir wohlgemut und fröhlich starten. 

Wir bleiben auf der freien Hochfläche und wandern in Richtung Osten. Weit schweift hier der Blick über die Flächenalb, deren Böden aus geologischen und erdgeschichtlichen Gründen  recht fruchtbar sind (Lösslehmboden). Es gibt große Felder und die fetten Wiesen sind löwenzahngelb. Wir erreichen den großen Lindenhof, und gehen noch ein Stück weiter bis zum Waldrand. Dort wenden wir uns nun nach Süden, und nach etwa 1,5 Std Gehzeit erreichen wir das kleine Dorf Heldenfingen (597m) an dessen östlichen Ortsrand das berühmte Kliff liegt.

Heldenfingen 00202

Das Heldenfinger Kliff: Es gilt in Fachkreisen als der besterhaltene fossile Meeresstrand, entstanden vor etwa 25 Millionen Jahren. Hier stießen die die Wellen des tertiären Molassemeeres ans Land und erzeugten dabei im Weißjura eine Brandungslinie, die man heute noch gut erkennen kann. Der Steinklotz ist übersät mit fingerdicken Löchern, welche die hier lebenden Bohrmuscheln in den Fels fraßen. Ergänzt wird das noch durch eine interessante Freiland-Ausstellung, welche die verschiedenen Jura-Gesteine zeigt sowie zahlreiche Versteinerungen. Im benachbarten Gerstetten gibt es dazu ein “Riffmuseum”.
Heldenfingen entstand in der frühalamannischen Zeit und erhielt den Namen durch einen Sippenführer namens Helidolf.

Wir hören einen sehr informativen Bericht über diese erdgeschichtlichen Vorgänge durch unseren Wanderfreund und heutigen “Referenten” Peter Liebert. Der weitere Wanderweg führt durch den Ort, dann unter der Landstraße hindurch in südlicher Richtung bis zum Waldrand. Hier befindet sich unter riesigen, alten Bäumen ein großer Platz mit Grillhütte, Feuerstelle und Sitzgelegenheiten. Es ist Zeit für die ausgiebige Mittagspause in der warmen Sonne und so mancher macht im Gras sogar sein “Nickerchen”.
Dann wandern wir weiter: Durch ein herrliches Seitental, vorbei an den ersten Wachoderheiden des heutigen Tages, etwas hinab in Richtung Hungerbrunnen,

Der Hungerbrunnen: Es ist der Name für eine zeitweilig aussetzende Quelle, die nur in sehr nassen und regenreichen Jahren fließt. Das hatte früher in der Regel Missernten und auch Hungersnöte im Gefolge. So entstand der Name “Hungerbrunnen”. Dieser hier floss in den letzten hundert Jahren durchschnittlich nur etwa jedes dritte Jahr. Auf der Alb gibt es geologisch bedingt viele dieser Art.

Nach der zweiten Unterrichtsstunde “Geologie der Schwäbischen Alb” wandern wir westwärts durch das schöne Hungerbrunnental, in diesem Jahr natürlich wieder ein Trockental. Zunächst säumen schöne Mischwälder beidseitig das Tal, dann kommen rechterhand wieder einige Wacholderheiden hinzu, durchsetzt von markanten Kalksteinfelsen, Es beginnt leider ein wenig zu regnen. Am Talende, dort wo sich eine breite Lichtung öffnet und die Straße von Gerstetten herabkommt, biegen wir nochmals rechts ab. Es folgt ein kurzer Aufstieg im Wald. Da es zu regnen aufhörte ist die Luft sehr feucht und schwülwarm, saunaartig, einige kommen zum erstenmal in diesem Wanderjahr so richtig ins Schwitzen. Doch wir sind bald wieder auf der Höhe angelangt, queren die Landstraße und gehen zum letzten “Sightseeingpoint” des Tages: Zu einer Doline.
Nur wenige Minuten später sind wir wieder am Ausgangspunkt, bzw. unserem Reisebus.

Informationen
T1; einfache Wanderung auf guten Wegen, Landsträßchen und Feldwegen. Leider fehlen alle Markierungen und Wegweiser, insofern ist eine Wanderkarte unbedingt notwendig.
Distanz ca. 13km / Gehzeit 3,5 Std. / keine nennenswerten Höhenunterschiede.
Wanderkarte: Kompass,  Karte Nr. 778 (Härtsfeld, Heidenheimer Alb)1:50.000
Besonders empfehlenswert: Das große Wanderbuch der Schwäbischen Alb - 120 Wanderungen zwischen Küssaburg und Ries / ISBN 3-8062-1967-1

Internet-Infos: www.schwaebischer-albverein.de

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